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Ein Stück für unsere Mütter
von Peter Neugschwentner und Theaterkollektiv Bäklaba mit Josef Bäcker und Predrag Kalaba
Im Lockdown hatten wir Sehnsucht nach Theater und Angst, dass es nie wieder Theater geben wird. Aber warum eigentlich? Das ist doch eine veraltete Kunstform und elitär ist das ganze System noch dazu. Ist doch viel besser, wenn wir einfach alle zuhause sitzen und Netflix gucken. Da sind die Geschichten divers und man steckt niemanden mit Corona an.
Aber da fehlt was.
Nach Monaten zuhause, in denen wir verlernt haben, wie man sich eine Hose anzieht, fehlt uns etwas im Herzen.
In der Zwischenzeit versucht das Theater uns mit Livestreams an der Strippe zu halten. Aber das funktioniert irgendwie nicht wirklich. Es prickelt nicht. Es passiert keine Zauberei.
Im Theater kommen die Menschen zueinander und sitzen. Wir sitzen alle da und halten die Klappe und den Atem an und die Schauspieler danken uns.
Man sagt dann „es herrscht Spannung“.
Das ist die Spannung, die es braucht, damit eine Gesellschaft nicht zerbricht und zerdriftet.
Nach diesen vielen Monaten ohne Theater wurde uns klar:
Wir wollen nicht mehr auseinanderdriften, wir wollen aufeinander knallen.
Wir wollen mit unserer Mama aufeinander knallen.
Wir wollen Konflikt. Wir wollen uns wie echte Menschen fühlen. Weil das kann das Theater
– oder zumindest konnte es das machmal –
man hat sich wie ein Mensch gefühlt in einer Gruppe von anderen Menschen.
„Die vierte Wand“ ist ein Stück, mit dem wir die Wände zwischen:
uns und Mama
Ost und West
den Leuten und den anderen Leuten
und den Lockdown-Einsiedlerherzen
niederreissen wollen.
Presse:
"Es ist sehr wünschenswert, dass das Theater Kollektiv Bäklaba bald wieder etwas vorspielen kann, egal wörüber, auch und gerade für Leute die normal nicht ins Theater gehen."
Neue Westfälische Zeitung 21.12.2021.
"Es war ein Abend, der ein Weckruf war, der aufrütteln sollte und das war gelungen. Großartige Schauspieler, denen man den Wunsch nach Gerechtigkeit abnahm, die den Streit suchten, um die Welt zu verbessern. Lang anhaltender Applaus belohnte sie für ihre Inszenierung."